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Weltweite Raffineriewartungen treiben die Heizölpreise

Zum Wochenstart präsentieren sich die Heizölpreise in der DACH-Region neuerlich mit Aufschlägen. Besonders in Deutschland geht es mit regional bis zu zwei Cent je Liter steil nach oben. Insgesamt belieb die Notierung im Norden höher als im Süden. Die Nachfrage bleibt durch den weiteren Preisanstieg auf das höchste Preisniveau seit Januar verhalten. Preistreiber ist aktuell weniger das Rohöl als vielmehr die Raffinerieprodukte. Zahlreiche Wartungsarbeiten rund um den Globus schränken das Angebot an Heizöl, Benzin und Diesel ein.

Die Heizölpreise verzeichnen am Vormittag mit weitere Aufschläge und werden dabei von den Gasölnotierungen getrieben, die in den letzten 14 Tagen um rund 100 Dollar gestiegen sind und nunmehr an der 1.000-Dollar-Marke kratzen. Als ursächlich werden u.a. die beginnenden Wartungszeiträume an vielen Ölraffinerien rund um den Globus gesehen. Zwar hält dies die Rohölpreise in Schach, verstärkt allerdings gleichzeitig den Mangel an Ölprodukten. Zusätzliche kleine Einschränkungen, wie die zusätzlichen Dieselexportkürzungen Russlands für den September, fallen dadurch unerwartet heftig ins Gewicht. Die Rohölsorten Brent und WTI verbleiben derzeit auf den Werten von 90 bzw. 87 Dollar pro Fass mit minimaler Abwärtstendenz. Der Euro konnte sich derweil auf 1,073 Dollar kämpfen und steigt leicht.

Die freiwilligen Verlängerungen der Produktion- bzw. Exportquotenkürzungen in Höhe von 1,3 Mio. B/T durch die OPEC+ Schwergewichte Saudi-Arabien und Russland bis Ende dieses Jahres, treiben die Rohölpreise weiter aufwärts. Kurzfristig werden sie allerdings durch die beginnende Raffineriewartungssaison eingedämmt. Diese läuft regulär von September bis Oktober 2023 und es wird in dieser Zeit von einem Nachfragerückgang beim Rohöl von durchschnittlich 2,25 Mio. B/T ausgegangen, da die Verarbeitungskapazitäten eingeschränkt sind. Leider bedeutet dies auch, dass weniger Ölprodukte wie Benzin und Heizöl produziert werden. Dies gibt damit den Produktpreisen spürbaren Auftrieb.

Zusätzlich zu den 0,3 Mio. B/T Exportkürzungen bis zum Ende des Jahres wird Russland voraussichtlich seine Dieselexporte im laufenden September voraussichtlich um weitere 134.000 B/T reduzieren. Begründet wird dies mit Wartungsarbeiten an den russischen Raffinerien. In Zeiten global niedriger Rohöl- und vor allem Produktbestände stellt dies kurz vor Beginn der Heizsaison einen weiteren Preistreiber dar.

In der DACH-Region starten die Heizölpreise mit mehr oder weniger deutlichen Aufschlägen in die neue Woche. In der Schweiz liegt das Plus bis zum Mittag bei 0,8 Rappen je Liter, in Österreich sind es 1,2 Cent und in Deutschland sogar durchschnittlich 1,7 Cent. Das Preisniveau für Heizöl bewegt sich damit auf die bisherigen Jahreshöchststände zu, die vom 1. Januar datieren. In der Schweiz beträgt der Abstand nur noch rund fünf Rappen je Liter. In Deutschland und Österreich sind es bis zu zehn Cent. Eine Trendwende ist aufgrund der festen Preisentwicklung am Weltmarkt nicht absehbar. Die nationale Nachfrage ist in Bezug auf die Jahreszeit sogar eher niedrig und hält die Heizölpreise im Zaum. Besonders ist dies im Süden Deutschlands erkennbar, der weiterhin von verhältnismäßig hohen Ölbeständen zwischen Karlsruhe und Ingolstadt profitiert.

Ebenfalls profitieren deutsche Verbraucher – sofern man in diesem Zusammenhang überhaupt davon sprechen kann – von der entschärften Version des Habeck´schen Heizungsgesetzes, das am Freitag nach langem Hängen und Würgen den Bundestag passiert hat. Die Änderungen, wonach eine neu eingebaute Heizung zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden muss, gelten vorerst nur für Neubaugebiete, die ohnehin meist mit Wärmepumpen ausgestattet werden. Besitzer von Bestandsimmobilien und Bauherren in gewachsenen Wohngebieten sind bis zum Vorliegen einer kommunalen Wärmeplanung von den Gesetzesauflagen ausgenommen. Je nach Gemeindegröße ist dies bis Mitte 2028 der Fall. Alles in allem bleibt das Gebäudeenergiegesetz GEG ein schwer zu überblickender Paragrafendschungel mit zweifelhaftem Nutzen für das globale Klima. Sicher ist nur: Heizen wird bürokratischer und sicherlich auch teurer. Auch die angekündigten Förderprogramme für die energetische Sanierung von Bestandsimmobilien und den Heizungstausch sind an viele Auflagen gebunden und bergen Fallstricke bei der Beantragung, sowie Einkommensgrenzen und Deckelungen. Eine Aufarbeitung, was in Sachen Heizen mit Öl künftig noch erlaubt ist und was verboten, werden wir in den kommenden Tagen an dieser Stelle nachreichen. 


Börsendaten:
Montag 11.09.2023 - 12:26 Uhr Schluss Vortag 10.09.2023 Veränderung zum Vortag
Rohöl Brent Crude 90,22 $ pro Barrel 90,44 $ pro Barrel -0,24%
Gasöl 997,75 $ pro Tonne 980,00 $ pro Tonne +1,81%
Euro/Dollar 1,0730 $ 1,0699 $ +0,29% (etwas fester)
USD/CHF 0,8917 CHF 0,8923 CHF -0,07% (konstant)

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