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Hunderte neue Corona-Fälle in China drücken den Heizölpreis

In Deutschland fielen die Heizölpreise im Vortagesvergleich um durchschnittlich 5,5 Cent pro Liter. Die Rohölsorten Brent und WTI sind beide unter die psychologisch wichtige 120 Dollar Marke gefallen. In Norwegen haben sich die Gewerkschaften mit den Arbeitgebern einigen können, so dass ein Streik im Ölsektor abgewendet werden konnte. Neue Corona-Fälle in der chinesischen Hauptstadt Beijing sorgen für eine Verschärfung der Anti-Corona-Maßnahmen, nachdem diese erst vor kurzem gelockert wurden. In den USA verzeichnen die Ölproduzenten Rekordgewinne und sprechen sich gegen eine Erhöhung der Produktion aus.

Zum Wochenstart werden Heizölnutzer mit sinkenden Preisen belohnt, getrieben unter anderem von den fallenden Rohölpreisen. Sowohl WTI als auch Brent sind aktuell unter die psychologisch wichtige 120 Dollar pro Barrel Marke gefallen. Ein Fass der US-amerikanischen Rohölsorte WTI wird aktuell mit 118,53 Dollar, einem Minus von 1,73 Prozent, gehandelt. Ein Fass der Nordseerohölsorte Brent wird aktuell mit 119,92 Dollar gehandelt, einem Minus von 1,65 Prozent. Auf der anderen Seite ist der Euro im Verhältnis zum Dollar wieder schwächer geworden und ist unter die psychologisch wichtige 1,05 Dollar pro Euro Marke gefallen. Aktuell wird ein Euro mit 1,0486 Dollar, einem Minus von 0,29%, gehandelt.

Positive, weil potentiell preissenkend, Neuigkeiten gibt es aus Norwegen. Hier stand ein Streik von Mitarbeitern in der Öl- und Gasförderung im Raum. Das Land produziert ca. 4 Mio. B/T an Öläquivalenten, wo Öl und Gas jeweils einen Anteil von ca. 50 Prozent ausmachen. Durch den nun abgewendeten Streik wäre nur ein geringer Teil dieser Produktion ausgefallen, aufgrund der globalen knappen Angebotslage, hätte dies dennoch sehr wahrscheinlich zu spekulativen Aufpreisen geführt. Die Gewerkschaften haben sich nun mit der Arbeitgeberseite geeinigt und in der Regel folgen die Gewerkschaftsmitglieder der Entscheidung ihrer Vertreter.

Ebenfalls positiv für den Ölpreis sind die für die schlechten Nachrichten für die Einwohner Chinas bezogen auf Covid19. Nachdem in der Hauptstadt Beijing die Eindämmungsmaßnahmen zuletzt gelockert wurden, werden diese aufgrund neu aufgetretener Infektionen erneut verschärft. Dies führt erneut dazu, dass der Markt von einem sinkenden Bedarf des Landes ausgeht und stellt heute den bisher größten Preisdrücker für Heizöl dar. In einer Bar der Hauptstadt des Landes kam es zu einem Event aus dem bisher 166 bestätigte neue Infektionen hervorgingen. China steht dank seiner Null Toleranz Politik gegen Covid19 weltweit bei den absoluten Zahlen der Infektionen und Tode gut dar und verfolgt diese Strategie auch weiterhin. Nachteile dieser Strategie sind unter anderem ein starker wirtschaftlicher Schaden und menschliches Leid aufgrund extremer Eindämmungsmaßnahmen. So wurden am Wochenende zwei Häuser mit mehreren hundert Einwohnern aufgrund eines bestätigten Corona-Falles unter Quarantäne gestellt und die Bewohner können die Komplexe aktuell nicht verlassen. China hat bekanntgegeben für den vergangen Samstag 275 neue Corona-Fälle registriert zu haben. Davon waren 141 ohne und 134 Fälle mit Symptomen registriert worden. Neue Corona bedingte Todesfälle wurden nicht registriert. Damit starben nach offiziellen chinesischen Angaben in der Pandemie bisher weiterhin nur 5.226 Chinesen.

Preistreibend wirken sich dagegen die Rekordgewinne der Ölproduzenten, wie Shell und Exxon Mobil, in den USA aus. Während Chevron und BP ihre besten Zahlen in den letzten zehn Jahren veröffentlicht haben, setzte auch Shell einen neuen Rekord für das vergangene Quartal. Aufgrund der starken Zahlen haben andere Produzenten wie Exxon Mobil und TotalEnergies angefangen Aktien von ihren Investoren zurückzukaufen, um diese zu belohnen und die eigenen Reserven aufzubauen. Als Vergleich, im Jahr 2021 lag der Umsatz der US-amerikanischen Schieferölproduktion bei 37 Milliarden Dollar. Die Prognose dieses Jahr liegt bei aktuell 90 Milliarden Dollar. Die US-amerikanische Regierung überlegt derweil weiterhin fieberhaft, welche Maßnahmen zur Preiseindämmung sie durchsetzen kann. Unter anderem eine Übergewinnsteuer wie es sie bereits in einigen Ländern in Europa gibt ist im Gespräch oder auch eine Versteuerung z. B. der Aktienrückkäufe. Ziel der Politik ist es, dass die Produzenten ihre Gewinne in die Erschließung neuer Ölproduktionskapazitäten stecken, dies deckt sich allerdings nicht mit dem Interesse der Investoren und damit mit den Interessen der Interessenten. Die Produzenten und deren Investoren argumentieren derweil, dass die Verkäufer und das Kaufverhalten die maßgeblichen Preis-Bestimmer sind und die Produzenten keinen Einfluss auf den Preis hätten. Eine stärkere Erhöhung der Förderkapazitäten würde die Gewinnausschüttung der Investoren beschneiden und damit mittel und langfristig zu einem stärkeren Defizit führen, ist hierbei das angeführte Argument.

In Deutschland, Österreich und der Schweiz entwickeln sich die Heizölpreise aktuell stark unterschiedlich. In Deutschland fielen die Heizölpreise im Vortagesvergleich um durchschnittlich 5,5 Cent pro Liter. In Österreich stagnieren die Preise im Vergleich zu den anderen beiden Ländern der D-A-CH-Region nahezu mit einem verhältnismäßig geringen Minus von 0,35 Cent pro Liter.

Die Nachfrage ist aufgrund der Preisanstiege auch weiterhin gering. Im Zuge des massiven Preisrückgangs für Heizöl in Deutschland, könnte sich dies heute im Verlaufe des Tages wieder ändern. Bereits um elf Uhr wurden heute in der D-A-CH-Region 20 Prozent mehr Heizölbestellungen als am gestrigen Sonntag getätigt. Indirekt preissenkend für Heizöl in Deutschland dürfte sich die verbale Unterstützung von Finanzminister Christian Lindner für Wirtschaftsminister Robert Habecks Vorschlag, das Kartellrecht zu verschärfen ausgewirkt haben. Ziel ist es Hürden in der Anwendung des Gesetzes zu beseitigen um leichter z. B. Übergewinne abschöpfen oder gar Unternehmen zerschlagen zu können. Ausgelöst hat die Debatte der nicht bei den Verbrauchern ankommende Tankrabatt, da die großen Verkäufer allerdings nicht nur Tankstellen, sondern z. B. auch Heizölhändler beliefern, ist auch mit positiven Effekten für Heizölhändler und damit letztlich auch Heizölkunden zu rechnen. 


Börsendaten:
Montag 13.06.2022 - 11:33 Uhr Schluss Vortag 12.06.2022 Veränderung zum Vortag
Rohöl Brent Crude 120,83 $ pro Barrel 121,93 $ pro Barrel -0,90%
Gasöl 1.275,00 $ pro Tonne 1.286,00 $ pro Tonne -0,86%
Euro/Dollar 1,0474 $ 1,0513 $ -0,37% (etwas schwächer)
USD/CHF 0,9918 CHF 0,9875 CHF +0,44% (etwas fester)



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