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Heizölpreis weiterhin im Seitwärtstrend

Die Heizölpreise in der Schweiz und Österreich starten auf dem Vortagesniveau in den Handel, während sich deutsche Interessenten über ein Minus von durchschnittlich 0,25 Cent pro Liter freuen können. Die starken Rohölaufbauten in den USA wurden vom Markt als einmaliges Phänomen aufgrund der dortigen Kältewelle eingestuft und hatten damit keinen preissenkenden Einfluss. Der Bericht des US-amerikanischen EIA sorgte trotz prognostizierter Fördersteigerungen der USA für preissteigernde Stimmung, da der Anstieg rückläufig ist. Russland war im Jahr 2022 der drittgrößte Lieferant von LNG für die EU.

Nachdem die Rohölpreise für WTI und Brent gestern sehr niedrig in den Handel starteten, werden sie aktuell wieder deutlich über den psychologisch wichtigen Marken von 75 bzw. 80 Dollar pro Fass gehandelt. Ein Fass der US-amerikanischen Sorte WTI wird aktuell mit 77,45 Dollar, einem Minus von 0,33 Prozent, gehandelt. Ein Fass der Nordseesorte Brent wird aktuell mit 82,73 Dollar gehandelt, einem Minus von 0,22 Prozent. Der Euro startet auf dem Niveau des Vortages in den Handel und wird aktuell mit 1,0759 Dollar, einem minimalen Plus von 0,03 Prozent, gehandelt. Der ICE Gasoil Terminkontrakt hat den gestrigen Handel im Plus mit 905,50 Dollar, einem Plus von 2,49 Prozent, gehandelt.

Schlechte Nachrichten für die Heizölpreise kommen aus den USA. Zum einen hat der Bericht des Department of Energy (DOE) trotz starker Rohölaufbauten keinen Abwärtsdruck auf die Rohölpreise ausgelöst und zum anderen hat der Bericht der Energy Information Administration (EIA) zwar aufgezeigt, dass die Rohölproduktion der USA weiterhin wächst und sowohl dieses Jahr als auch 2024 voraussichtlich neue Rekordhöhen erreicht, das Wachstum generell allerdings schrumpft. Der Bericht des DOE hat einen Anstieg der Rohölbestände der USA von 19,0 Mio. Barrel aufgezeigt, der Markt hatte hier einen Abbau von 0,6 Mio. Barrel erwartet. Hintergrund dürfte die schwache Raffinerieauslastung sein, welche sich noch von der Kältewelle erholt und die Produktion erst wieder hochfahren muss. Bei den Destillaten, zu denen auch Heizöl gehört, liegt die Differenz zwischen den Markterwartungen von einem Minus von 0,7 Mio. Barrel und der Realität mit einem Minus von 1,1 Mio. Barrel recht nah beieinander. Die Benzinbestände stiegen dagegen mit einem Plus von 4,1 Mio. Barrel deutlich stärker als die erwarteten 0,6 Mio. Barrel. Dies kann eine schwächelnde US-amerikanische Wirtschaft implizieren. Aus dem Bericht der EIA wiederum geht hervor, dass die US-amerikanische Rohölproduktion dieses Jahr voraussichtlich um 0,55 Mio. B/T auf 12,41 Mio. B/T und von 2023 auf 2024 um 0,4 Mio. B/T auf 12,81 Mio. B/T steigen wird. Verglichen mit der prognostizierten Steigerung von 2021 auf 2022 um 0,61 Mio. B/T entsteht so das Bild des Erreichens einer Grenze, was das Vertrauen der Anleger zerstört. Diese Entwicklung spielt damit auch mehr macht in die Hände anderer Ölproduzierender Länder, welche ihre Kapazitäten noch nicht ausgereizt haben.

Potentiell negative Nachrichten für die Heizölpreise kommen indirekt aus Russland. Die EU versucht sich von russischen Energieexporten unabhängig zu machen, was wesentlich zu den hiesigen Preisanstiegen beigetragen hat. Nachdem sich die Lage nun stabilisiert und die EU sich mehr und mehr von russischen Gaslieferungen per Pipeline und Rohöllieferungen per Pipeline und Schiff unabhängig macht, besteht ein Problem. Russland war im letzten Jahr der Drittgrößte Lieferant der EU für Flüssiggas (LNG), welches die russischen Energieexporte eigentlich ersetzen sollte. Ca. 16 Mio. Tonnen LNG importierte die EU 2022 aus Russland, ein Plus von drei Mio. Tonnen im Vorjahresvergleich. Da Öl in einigen Industrien als Ersatz für Gas genutzt werden kann, wirken sich Änderungen im Gaspreis auch auf die Heizölpreise stark aus. Relevant ist dies, da Russland bereits die Reduzierung oder gar Einstellung von Lieferungen als Druckmittel gegen die EU genutzt hat. Eine Verschiebung der Abhängigkeiten ist damit ungünstig. Positiv ist jedoch, dass die Diversifizierung bei den LNG-Importen der EU höher ist als die vorherige Abhängigkeit bei Pipeline-Lieferungen.

Die Heizölpreise in der D-A-CH-Region starten relativ neutral in den Tag. Während sie in der Schweiz und Österreich nahezu auf dem Vortagesniveau verblieben, sanken sie in Deutschland um durchschnittlich 0,25 Cent pro Liter Heizöl. Die seit gestern tendenziell steigenden Produktpreise haben die Zahl der Heizölbestellungen im Vortagesvergleich um rund ein Viertel reduziert. Die Heizölinteressenten hoffen hier auf eine Fortführung der Abwärtsbewegung bei den Preisen. Aufgrund fehlender kurzfristiger Richtungsimpulse könnte es noch zu weiteren Korrekturen nach unten kommen. Spannend wird der für heute Nachmittag anstehende Bericht zu den US-amerikanischen Inflationsdaten. Je nach Entwicklung dieser könnte dies die US-amerikanische Zentralbank dazu verleiten ihre Zinspolitik weniger aggressiv zu gestallten. Dies könnte zu einem schwächeren Dollar führen. Da Rohöl in Dollar gehandelt wird, würde ein schwächerer Dollar sinkende Rohölpreise für Käufer aus anderen Währungsräumen bedeuten. 


Börsendaten:
Donnerstag 12.01.2023 - 10:36 Uhr Schluss Vortag 11.01.2023 Veränderung zum Vortag
Rohöl Brent Crude 83,00 $ pro Barrel 82,95 $ pro Barrel +0,06%
Gasöl 920,00 $ pro Tonne 918,75 $ pro Tonne +0,14%
Euro/Dollar 1,0765 $ 1,0754 $ +0,10% (konstant)
USD/CHF 0,9318 CHF 0,9305 CHF +0,14% (konstant)

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