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Heizölpreis – Aufwärtstrend zeichnet sich ab

In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind die Heizölpreise im Vortagesvergleich um durchschnittlich 1,4 Cent bzw. Rappen pro Liter gestiegen. Die Eurasia Group rechnet mit EU-Sanktionen gegen russisches Öl und Gas ab Ende Mai. Ein theoretisch stark preissenkender DOE-Bericht wurde vom Ölmarkt weitestgehend ignoriert.

Die beiden Rohölsorten WTI und Brent liegen im Vergleich mit den gestrigen Schlusswerten aktuell niedriger, bewegen sich allerdings weiterhin deutlich über den Werten vom gestrigen Vormittag. Aktuell wird ein Fass der US-amerikanischen Sorte WTI mit 102,70 Dollar, einem Minus von 1,42 Prozent, gehandelt. Die Nordseerohölsorte hat ebenfalls ein Minus von 1,42 Prozent zu verzeichnen. Ein Fass kostet hier aktuell 107,33 Dollar. Der Euro konnte im Vergleich zum Dollar wieder Bodengewinnen und verzeichnet aktuell ein Plus von 0,21 Prozent was einem aktuellen Wert von 1,0915 Dollar entspricht.

Die Eurasia Group hält es für wahrscheinlich, dass die EU mit 60-prozentiger Wahrscheinlichkeit Ende Mai oder Anfang Juni beginnen, wird auch russisches Öl und Gas direkt zu sanktionieren. Durch die Aufdeckung immer neuer potentieller Menschenrechtsverletzungen könnte es für die derzeitigen Widerständler in der EU, wie Deutschland, Österreich und Ungarn schwer werden ihre aktuelle ablehnende Haltung beizubehalten. Während Österreich und Deutschland mit Hochdruck daran arbeiten ihre Abhängigkeit von russischen Energieimporten zu senken, scheint es als würde sich Ungarn an Russland weiter annähern, da es z. B. als einziges europäisches Land der Forderung Russlands, Öl und Gas in Rubel zu bezahlen, beugen will. Schwierig ist ein tatsächliches Embargo russischer Ölkäufe allerdings durch Indien. Zwar hat das Land angekündigt für die kommenden zwei Monate auf die Käufe russischen Öls in großen Teilen zu verzichten, allerdings sind bereits jetzt die Lager der Raffinerien extrem mit russischem Öl befüllt. Die indischen Raffinerien können aktuell traumhafte Margen einfahren, da sie zum einen russisches Öl billig kaufen und zum anderen die erzeugten Produkte mit hohen Aufschlägen z. B. nach Europa verkaufen. Für die Europäer ist es dabei nahezu nicht nachvollziehbar, wo z. B. das Öl herkam, dass für die Produktion des indischen Diesels gekauft wurde. Dadurch würde ein potentielles Embargo aufgeweicht, wobei dennoch sowohl die Russen als auch Europäer die klaren Verlierer dieses potentiellen Dreiecksgeschäft wären.

Der Bericht des US-amerikanischen Department of Energy (DOE). Hatte einen theoretisch preissenkenden Charakter, wurde allerdings vom Ölmarkt ignoriert. Die Härte nahm dem Bericht beispielsweise, dass die Netto-Importe der USA um 1,2 Mio. B/T gestiegen sind und die Raffinerieauslastung andererseits um 2,5 Prozent gefallen ist. So kam es mit 9,4 Mio. Barrel zu einem sehr starken anstieg der Rohölbestände der USA, die Bestände der raffinierten Produkte, wie Diesel, Heizöl und Benzin, vielen allerdings. Der Markt hatte bei den Rohölaufbauten einen Wert von 0,4 Mio. Barrel erwartet, welcher massiv überschritten wurde und damit allein eine Preissenkung hätte auslösen müssen. Bei den Destillaten, zu denen auch Heizöl gehört, hat der Markt keine Veränderung erwartet, während es tatsächlich zu Bestandsabbauten in Höhe von 2,9 Mio. Barrel kam. Bei Benzin wurde statt der erwarteten 0,6 Mio. Barrel ein Abbau von 3,6 Mio. Barrel verzeichnet. Aufgrund der globalen preistreibenden Faktoren hatte dieser Report dennoch keine bleibende preissenkende Wirkung entfalten können.

In der D-A-CH-Region steigen die Preise nicht zuletzt aufgrund der aggressiven und gegen Friedensgespräche gerichtete Haltung des russischen Präsidenten Vladimir Putins. In Deutschland erwartet Heizölinteressenten im Vortagesvergleich ein durchschnittlicher Aufpreis von 2,7 Cent pro Liter Heizöl. In der Schweiz ist es im Durchschnitt ein plus von 1,25 Rappen und in Österreich fällt der Anstieg mit 0,32 Cent pro Liter Heizöl verhältnismäßig gering aus.

Die Nachfrage war im Vergleich zum Vortag leicht rückläufig. Es wurden ca. zehn Prozent weniger Bestellungen als am Dienstag getätigt. Hintergrund für das zurückhaltende Kaufverhalten dürfte sein, dass die Preise erneut massiv steigen, die Menschen aber auf eine kurzfriste Umkehr und einen Erhalt des Abwärtstrends der Heizölpreise setzen. 


Börsendaten:
Donnerstag 14.04.2022 - 10:52 Uhr Schluss Vortag 13.04.2022 Veränderung zum Vortag
Rohöl Brent Crude 107,75 $ pro Barrel 108,82 $ pro Barrel -0,98%
Gasöl 1.095,50 $ pro Tonne 1.108,00 $ pro Tonne -1,13%
Euro/Dollar 1,0911 $ 1,0891 $ +0,18% (konstant)
USD/CHF 0,9347 CHF 0,9341 CHF +0,06% (konstant)


4-Wochen-Prognose
Rohöl leicht steigend
Heizöl leicht steigend
alle Angaben ohne Gewähr
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