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Heizöl: September entpuppt sich erneut als schlechter Einkaufsmonat

Für Verbraucher mit kurzfristigem Heizölbedarf für die kommende Heizperiode läuft es momentan ungünstig. Ausgehend vom bereits erhöhten August-Niveau haben die Heizölpreise in der ersten September-Woche um weitere fünf Cent je Liter zugelegt. Gegenüber dem Sommer-Niveau, dass bis Mitte Juli Bestand hatte, liegen die Notierungen nun bis zu 20 Cent je Liter höher. Preistreiber am Weltmarkt sind einmal mehr die Raffinerieprodukte. Besonders Diesel und Heizöl haben sich verteuert. Rohöl ist vergleichsweise moderat gestiegen.

Die Heizölpreise in der DACH-Region starten auf neuen Halbjahreshöchstständen in den Tag. Ein kurzer Abwärtsimpuls am Freitagmorgen konnte sich nicht durchsetzen und die Ölpreise steigen im Vormittagshandel bereits wieder an. Die Rohölsorte Brent hat nach einem kurzen Ausflug unter den pychologisch wichtigen Schwellenwert die Marke von 90 Dollar je Barrel zurückerobert. US-Rohöl (WTI) notiert derzeit bei 87 Dollar und der Euro stagniert bei 1,071 Dollar. ICE Gasoil als maßgeblicher Börsenwert für Heizöl und Diesel bleibt derweil Preistreiber Nummer Eins und folgt einer spürbaren Aufwärtsbewegung und wird aktuell mit 972 Dollar pro Tonne gehandelt. Es ergibt sich damit weiteres Aufwärtspotential für die heutigen Heizölpreise.

Am Ölmarkt schein sich nach der Patt-Situation im Sommer nunmehr das Bullen-Lager durchzusetzen. Die globalen Ölpreise steigen seit Mitte Juli dynamisch an. Zwar drücken Sekundärquellen zu den potentiellen russischen Ölexporten für den September 2023, der starke Dollar und die schwachen chinesischen Im- und Exporte auf die Preise, auf der anderen Seite sanken die US-amerikanischen Ölbestände erneut deutlich und Chinas Rohölimporte stiegen um 31 Prozent. Nachdem sich die Rohölpreise aufgrund der freiwilligen Produktions- bzw. Exportkürzungen Saudi-Arabiens und Russlands am Dienstag auf neue Höchstwerte kämpfen konnten, währte die folgende Abwärtskorrektur nur kurz zum Wochenschluss geht es weiter nach oben. Der Markt hakt Konjunktursorgen ab und schaut auf die ausgedünnte Angebotsseite.

U.a. wirken die im Bericht des Department of Energy (DOE) veröffentlichten Ölbestandsdaten der USA stützend auf den Ölpreis. Mit einem Minus von 6,3 Mio. Barrel zur Vorwoche lag der Rückgang erneut deutlich oberhalb der Markterwartungen von 2,1 Mio. Barrel. Auch die Benzinbestände sanken mit 2,7 Mio. Barrel doppelt so stark wie vom Markt erwartet. Nur die Destillate konnten mit 0,7 Mio. Barrel leicht zulegen. Es handelt sich um den vierten Wochenrückgang in Folge und alle lagen weit über den Markterwartungen, was auf eine stabile Wirtschaft und damit konstante oder steigende Ölnachfrage des größten Ölkonsumenten der Welt schließen lässt.

Die chinesischen Wirtschaftsdaten werden heute wiederum preisdrückend eingeordnet, könne aber keine entsprechende Wirkung entfalten. Zwar stiegen die Rohölimporte im August im Vorjahresvergleich um 31 Prozent und um 21 Prozent verglichen mit dem Vormonat. Auf der anderen Seite sanken die Im- und Exporte erneut um 7,3 bzw. 8,8 Prozent im Vorjahresvergleich. Der Rückgang ist geringer als von den Märkten erwartet, allerdings ist China in diesen Bereichen weiterhin weit von einem Wachstum entfernt. Schuld sind vor allem der strauchelnde Immobiliensektor, die rückläufige Kreditvergabe und sparenden Konsumenten. Da China der größte Wachstumsmarkt für viele exportierende Nationen ist, wirken sich die dortigen Wirtschaftsschwierigkeiten nicht nur im Reich der Mitte negativ auf die Ölnachfrage aus.

Mit Blick auf das Inland können die Heizölnotierungen ihre Wochengewinne auch am Freitag weiter ausbauen. Je nach Region beträgt das Wochenplus bis zu vier Cent bzw. rappen je Liter und trifft die zum ungünstigen Zeitpunkt der Spätsommerlichen Bevorratungswelle. Nichtsdestotrotz bleibt die Nachfrage im Vorfeld der nahenden Heizperiode stabil, da signifikant fallende Preise derzeit nicht absehbar sind. Auch 2023 scheint sich erneut zu bewahrheiten, dass der September ein Einkaufsmonat für Heizöl ist, den es nach Möglichkeit zu meiden gilt. Wer jetzt dennoch Tanken muss kann sich zunächst mit einer Teilmenge behelfen und auf günstigere Einkaufskonditionen im Verlauf des Winters spekulieren. 


Börsendaten:
Freitag 08.09.2023 - 12:59 Uhr Schluss Vortag 07.09.2023 Veränderung zum Vortag
Rohöl Brent Crude 90,48 $ pro Barrel 89,76 $ pro Barrel +0,80%
Gasöl 977,75 $ pro Tonne 954,00 $ pro Tonne +2,49%
Euro/Dollar 1,0701 $ 1,0696 $ +0,05% (konstant)
USD/CHF 0,8917 CHF 0,8923 CHF -0,07% (konstant)

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