Heizölinteressenten müssen heute Vormittag ein Plus von bis zu 0,7 Cent mehr pro Liter einplanen. Getrieben wird der Ölpreisanstieg zum einen von der US-amerikanischen Notenbank Fed, die erste Zinssenkungen ab Juni 2024 erwarten lässt sowie Neuigkeiten zum chinesischen Immobilienmarkt. Nach einem wechselhaften Januar bleibt die hiesige Heizölnachfrage zum Start in den Februar äußerst schwach. Die milde Witterung und die kleine Preisspitze im Chart drücken auf die Nachfrage.
Der Börsen-Blick auf den Donnerstag zeigt sich zunächst durchwachsen. Während der Euro auf 1,079 und die Nordseerohölsorte Brent auf 81 Dollar gesunken sind, legte die US-amerikanische Rohölsorte WTI auf 76 Dollar zu und ICE Gasoil stagniert bei 859 Dollar pro Tonne. Tendenziell sind damit noch leichte Heizölpreissteigerung im Laufe des Vormittags wahrscheinlich, während sich die Preise am Nachmittag regional unterschiedlich, anhand der Nachfrage, entwickeln dürften.
Das gestern beendete Treffen der US-amerikanischen Zentralbank (Fed) sorgt für Aufwärtsdruck bei den Ölpreisen. Gute Wirtschaftsdaten und eine niedrige Inflation in den letzten sieben Monaten führen zu der Aussage, dass es im Jahresverlauf zu den ersten Zinssenkungen kommen wird. Niedrige Zinsen und eine stabile Wirtschaft werden vom Ölmarkt als nachfragesteigernd gewertet. Einziger Wehmutstropfen für den Markt ist, dass die Senkungen nicht bereits im März, sondern voraussichtlich erst ab Juni 2024 starten werden.
China hat diese Woche bereits mehrfach für starke Auf- und Abwärtsbewegungen bei den Ölpreisen gesorgt. Heute kommt Aufwärtsdruck aus dem Reich der Mitte. Das erste Bauprojekt hat im Rahmen des „project whitelist“ einen Finanzierungskredit in Höhe von 46 Mio. Dollar erhalten hat. Das besondere ist, dass dieser Kredit nicht nur von der Bank, sondern auch von der lokalen Regierung abgesegnet werden musste. Damit soll das Vertrauen in die tatsächliche Umsetzung des Projekts und damit die Nachfrage von Käufern gesteigert werden. Dieser Mechanismus existiert erst seit wenigen Tagen und die Geschwindigkeit der Umsetzung sendet ein positives Signal in den chinesischen Bausektor, welcher zwischen 25 und 30 Prozent des dortigen Bruttoinlandprodukts ausmacht und ein massiver Treiber der chinesischen Ölnachfrage ist.
Mit Blick auf den heimischen Heizölmarkt startet der Februar da, wo der Januar aufgehört hat. Die Nachfrage wurde durch den jüngsten Preisanstieg in der letzten Januar-Dekade und den gleichzeitigen Wetterwechsel zu einer milden Westströmung förmlich abgewürgt. Wenngleich die Heizölpreise aktuell nicht höher sind als Ende Dezember 2023 hat sich das Kaufverhalten der Verbraucherschaft komplett gedreht. Die vielen vorgezogenen Käufe, die im alten Jahr aufgrund der steigenden CO2-Steuer in Deutschland und Österreich zu beobachten waren, haben für steigende Tankbestände gesorgt. Gleichzeitig steigt die wetterbedingte Aussicht auf weniger Heizölverbrauch im laufenden Winter.
Am heimischen Heizölmarkt bringt der Donnerstag zunächst steigende Preise. In Österreich klettern die Heizölpreise im Vortagesvergleich um durchschnittlich 0,35 Cent je Liter auf ein neues 2,5-Monats-Hoch. Die schweizerischen Heizölpreise kehren trotz des Anstiegs von durchschnittlich 0,7 Rappen dagegen nur auf den höchsten Stand seit Weihnachten zurück. In Deutschland sind die Heizölpreise mit einem Tages-Plus von im Schnitt 0,7 Cent pro Liter ungefähr auf den Durchschnittswert der letzten drei Monate zurück. Nach dem anfänglichen Abwärtstrend im Januar zeichnet sich nunmehr wieder eine Seitwärtsbewegung ab. Preise von unter einem Euro pro Liter gibt es aktuell nicht mehr, allerdings gibt es regional durchaus signifikante Abwärtsbewegungen, die aus dem steigenden Wettbewerb resultieren. Nach der extrem hohen Nachfrage zum Jahreswechsel sind neue Aufträge für den Handel plötzlich Mangelware welche eine Befüllung für Heizölinteressenten mit Bedarf sehr attraktiv macht.
Donnerstag 01.02.2024 - 12:11 Uhr | Schluss Vortag 31.01.2024 | Veränderung zum Vortag | |
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Rohöl Brent Crude | 81,13 $ pro Barrel | 81,71 $ pro Barrel | -0,71% |
Gasöl | 859,50 $ pro Tonne | 858,00 $ pro Tonne | +0,17% |
Euro/Dollar | 1,0797 $ | 1,0838 $ | -0,38% (etwas schwächer) |
USD/CHF | 0,8634 CHF | 0,8629 CHF | +0,06% (konstant) |
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