In Deutschland und der Schweiz sind die Heizölpreise heute früh im Vortagesvergleich gestiegen, während sie in Österreich stabil geblieben sind. Mit Durchschnittlich 1,15 Cent pro Liter fällt die Steigerung in Deutschland bisher am höchsten aus. Trotz des beschlossenen EU-Embargos gegen russisches Öl, stiegen die Importe nach Europa den dritten Monat in Folge. Für die Steigerung sind Länder mit Ausnahmeregelungen und die Türkei, welche kein EU-Mitglied ist, verantwortlich. Die Raffineriekapazitäten für Bio-Diesel sollen in den USA bis 2025 deutlich steigen, können die reduzierten Produktionskapazitäten von normalem Diesel allerdings nicht ausgleichen.
Die Rohölsorten WTI und Brent konnten im Vergleich zum Vortag leichte Gewinne einfahren. Besonders die US-amerikanische Sorte WTI hat sich erholt und ist bereits wieder nah an die psychologisch wichtige 110 Dollar pro Fass Marke gerückt. Aktuell wird ein Fass WTI mit 109,56 Dollar, einem Plus von 0,29 Prozent, gehandelt. Ein Fass der Nordseesorte Brent wird aktuell mit 114,56 Dollar gehandelt, einem Plus von 0,39 Prozent. Der Euro müht sich mit minimalen Gewinnen gegenüber dem Dollar nach oben. Aktuell wird ein Euro mit 1,0529 Dollar, einem Plus von 0,17 Prozent, gehandelt.
Gemischte Neuigkeiten für die Heizölpreise kommen aus Europa. Die EU hat erst kürzlich beschlossen bis Ende des Jahres 90 Prozent weniger russisches Öl zu importieren. Ausnahmen gibt es vereinzelt. Neue Daten, die über die Nachverfolgung von Tankschiffrouten generiert werden, zeigen allerdings, dass zum dritten Mal in Folge die Importmengen russischen Öls nach Europa gestiegen sind. Insgesamt wurden laut diesen Daten 1,84 Mio. B/T von den europäischen Raffinerien aus Russland importiert. Allerdings verteilen sich die gestiegenen Exporte hauptsächlich auf Länder mit Ausnahmeregelungen und die Türkei, welche kein EU-Mitglied ist. Abzuwarten bleibt auch die Entwicklung, die aus einem Verbot der Versicherungen von Schiffen mit russischen Öllieferungen resultieren wird.
Seit 2019 ist die Raffineriekapazität der USA unter anderem für Diesel stark gesunken. Im Zuge der Coronapandemie und unter dem steigenden Druck des Klimawandels wurden klassische Raffinerien in den letzten Jahren unrentabel. Allerdings sollen bis 20225 mindestens 12 neue Raffinerien für Bio-Diesel die Produktion aufnehmen. Aktuell werden ca. 80.000 B/T an Bio-Diesel in den USA produziert und mit den neuen Anlagen kann diese Menge bis 2025 auf 135.000 B/T steigen. Leider gleicht dies noch nicht den bisherigen Verlust von 180.000 B/T an normalem Diesel aus, der bis jetzt aufgrund der umgewandelten oder geschlossenen Raffinerien verloren gegangen ist. Weltweit ist der Raffinerieoutput an Diesel seit 2019 um ca. 400.000 Barrel gefallen, was unter anderem zu den aktuell sehr hohen Margen bei Diesel geführt hat.
Die Heizölpreise in der D-A-CH-Region kennen weiterhin nur den Aufwärtstrend. In Österreich starten Interessenten neutral in den Tag, hier haben sich heute früh durchschnittlich keine Veränderungen zum gestrigen Schlusspreis aufgetan. In Deutschland starten die Heizölpreise 1,15 Cent höher in den Tag als noch am Vortag. Nachfrageseitig war das Bestellvolumen ca. zweieinhalb Mal so hoch wie am gesamten Wochenende bzw. zehn Prozent höher als am Freitag.
21.06.2022
Börsendaten:Dienstag 21.06.2022 - 11:54 Uhr | Schluss Vortag 20.06.2022 | Veränderung zum Vortag | |
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Rohöl Brent Crude | 115,90 $ pro Barrel | 114,21 $ pro Barrel | +1,48% |
Gasöl | 1.337,25 $ pro Tonne | 1.318,25 $ pro Tonne | +1,44% |
Euro/Dollar | 1,0571 $ | 1,0511 $ | +0,57% (etwas fester) |
USD/CHF | 0,9657 CHF | 0,9667 CHF | -0,10% (konstant) |
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